Neuntöter
(Lanius collurio)
Typische Art für die halboffene, heckenreiche Kulturlandschaft
Ökologie
Lebensweise
- Tagaktiver Vogel
- In Deutschland ein typischer Sommervogel (Mai-September), der und im Spätsommer Richtung Südafrika zieht
- Heckenstrukturen bilden wichtige Bruthabitate und Jagdmöglichkeiten
Fortpflanzung
- Später Beginn des Brutgeschäfts etwa ab Mai-Juni
- Nistplatz bevorzugt in Dornensträuchern, meist in ca. 1–2 m Höhe
- Gelege von 5–6 Eiern; werden ca. 2 Wochen bebrütet
- Nach weiteren 2 Wochen sind die Jungvögel flügge, aber noch von den fütternden Altvögeln abhängig
Nahrung
- Hauptnahrung sind Insekten
- Größere Arten von Käfern, Heuschrecken, Grillen und Hautflüglern werden gejagt
- Jungvögel werden häufig mit chitinärmeren Larvenstadien gefüttert
- Auf dem Speiseplan der Altvögel stehen Amphibien und Reptilien, aber auch kleine Wirbeltiere, z. B. junge Mäuse oder Jungvögel
- Beute wird in der Luft oder am Boden gefangen und teils an Dornen aufgespießt (Vorratslager)
![](https://www.rheinische-kulturlandschaft.de/wp-content/uploads/2019/08/Neuntöter_Füttert_Lanius-collurio_Erich-Thielscher_piclease_kompri-1024x672.jpg)
Verbreitungskarte
![](https://www.rheinische-kulturlandschaft.de/wp-content/uploads/2019/07/Neuntoeter-Lanius-collurio_DE_Art12.jpg)
Wissenswertes
Der Neuntöter wird auch Dorndreher genannt, da er seine Beute auf Stacheldraht oder Dornen aufspießt und so eine Vorratshaltung betreibt.
Gefährdung
- Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Kategorie *)
- Nahrungsmangel durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und fehlende Nahrungshabitate wie Brachen, Blühstreifen, Wegränder, extensive Viehweiden und Magerrasen
- Verlust von Nistmöglichleiten durch Beseitigung von Heckenstrukturen oder Aufforstung in halboffenen Kulturlandschaften
- Störungen am Brutplatz (besonders Mai bis Juli)
Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung
- Offene- und halboffene Landschaften mit Sträuchern, Hecken und kleineren Bäumen mit diverser Krautschicht und kurzrasigen Bereichen, hierzu gehören z. B. Streuobstwiesen, Wacholderheiden und auch verwilderte Gärten
- Außerdem werden extensive Äcker, Mager- und Trockenrasen, Feuchtwiesen, Weiden und Weinberge besiedelt
- Dornensträucher (als Nist- und Ansitzplätze) und insektenreiche Nahrungshabitate sind von besonderer Bedeutung
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
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Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
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