Rebhuhn
(Perdix perdix)
Bewohner der strukturreichen, offenen- und halboffenen Kulturlandschaft
Ökologie
Lebensweise
- Tag- und dämmerungsaktiv
- Ausgesprochener Standvogel (selten Winterfluchtbewegungen)
- Nahrungsaufnahme meist morgens und in den Abendstunden
- Häufiges Sandbaden an geeigneten trockenen freien Bodenstellen
- Bleibt über den Winter im Brutgebiet im Familienverband
Fortpflanzung
- Reviere werden etwa Februar/März besetzt
- Nest wird in guter Deckung am Boden angelegt (ausgepolsterte Bodenmulde)
- Gelegegröße 10–20 Eier; nach ca. 25 Tagen schlüpfen die Küken und folgen ihren Eltern am Boden
- In den ersten 5 Lebenswochen folgen die Küken den beiden Altvögeln (sog. Kette), erst danach sind die Jungvögel flügge, entfernen sich aber meist nur wenige Kilometer vom Brutort
Nahrung
- Nahrungssuche ausschließlich am Boden
- Nahrungszusammensetzung ändert sich im Jahresverlauf
- Größtenteils Pflanzenteile, Wildpflanzensamen und Getreide
- Vor allem in den Sommermonaten wird tierische Nahrung für die Jungenaufzucht benötigt (z. B. Ameisen, Blattläuse, Spinnen, Schmetterlinge und Käfer bzw. deren Entwicklungsstadien)
![](https://www.rheinische-kulturlandschaft.de/wp-content/uploads/2019/08/2011-05-19_RebHuhn_Langeler_Bogen_SH_kompri-1024x683.jpg)
Verbreitungskarte
![](https://www.rheinische-kulturlandschaft.de/wp-content/uploads/2019/07/Rebhuhn-Perdix-perdix-all-others_DE_Art12.jpg)
Wissenswertes
Die einst in Deutschland sehr häufig vorkommende Art ist aufgrund des Nahrungsmangels, Lebensraumverlusts und stetiger Bejagung seit den 80er Jahren im Bestand um 94 % europaweit gesunken.
Gefährdung
- Rote Liste Deutschland: stark gefährdet (Kategorie 2)
- Verlust von geeignetem Lebensraum wie Brachen, Randstreifen und Wegrainen, Hecken und Büschen
- Verlust von vernetzenden Strukturen in der Feldflur (s.o.), dadurch Verinselung von Populationen
- Gelegeverluste durch frühe erste Mahd im Grünland und Änderung der Fruchtfolge (z. B. vermehrt Wintergetreide mit früher Ernte)
- Nahrungsmangel z. B. durch Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Umbruch von Stoppeläckern direkt nach der Ernte und häufige Grünland-Mahd
- Nahrungsmangel und Lebensraumverluste führen besonders zur Brutzeit und während der Jungenaufzucht zu hohen Bestandsverlusten
Lebensraum / Erforderliche Bewirtschaftung
- Ursprünglicher Steppenbewohner, heute Kulturfolger in landwirtschaftlich geprägten Gebieten
- Bewohnt offene, strukturreiche Ackerflächen, Brachen und Säume
- Bevorzugt warme Böden
- Mehrjährige Strukturen sind wichtig zur Deckung und als Nisthabitat (Feldraine, Altgrasstreifen, niedrige Hecken)
- Kleinstrukturierte Bereiche bieten abwechslungsreiche Nahrungs- und Deckungshabitate
- Kombinationen aus ein- und mehrjährigem Aufwuchs (z. B. bei Brachen) sind von Vorteil
Präsenz in der Fläche (erwachsenes Tier)
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Brutzeit / Jungenaufzucht
Jan
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Okt
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Dez